
Warum deine Depression aus dem Darm kommen könnte – Die Darm-Hirn-Achse erklärt
Welche Vermutung würde dir in den Kopf schießen, wenn sich bei dir eine Klientin mit folgenden Beschwerden vorstellt: Chronisch erschöpft, hat depressive Verstimmungen, Schlafstörungen und leidet unter Durchfall und Verstopfung im Wechsel?
Auf meiner Karteikarte hatte ich mir damals Folgendes notiert: Vielleicht eine Schilddrüsenunterfunktion? Eine Nebennierenschwäche? Ein Reizdarmsyndrom? Psychische Belastung? Serotonin Mangel? Darmfehlbesiedelung? Leberbelastung?
Klar war mir jedoch sofort, dies hängt mit dem Darm zusammen.
Nach einer ausführlichen Anamnese und Abklärung möglicher Organerkrankungen (Schilddrüse etc.) bestätigte sich sehr schnell meine Vermutung, dass die depressive Stimmung aus dem Darm kommen könnte.
Lass mich die Mechanismen erklären
Der Tryptophan-Serotonin Kreislauf
Der Grundbaustein für Serotonin, unserem Glückshormon, ist Tryptophan. Dies wird über die Nahrung aufgenommen und hat mehrere wichtige Funktionen im Körper. Eine sehr sinnvolle ist, dass es nach oben ins Gehirn befördert und daraus Serotonin hergestellt wird.
Eine schlechtere Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Tryptophan ist, dass es für Entzündungen verbraucht wird. Das ist dann doppelt dramatisch, da dadurch zu wenig für unsere Serotonin Bildung zur Verfügung steht und gleichzeitig durch das Anfeuern von Entzündungen noch mehr Stoffe gebildet werden welche depressiven Verstimmungen anheizen. Also Stimmung runter, Entzündung rauf.
Wenn der Darm noch eins oben drauf setzt
Das wäre jetzt eigentlich schon mal genug des Guten, aber unser Darm setzt noch eins oben drauf. Durch eine Fehlbesiedelung und ein Leaky Gut Syndrom können vermehrt Endotoxine in den Körper gelangen, welche die Entzündungen weiter anheizen und wie ein kleiner Brandbeschleuniger wirken.
Unser Weg zurück zur Gesundheit
Aus der Diagnostik ergaben sich dann vielfältige Maßnahmen:
- Stuhlanalyse und Entzündungsmarker – Um Fehlbesiedelung und Leaky-Gut festzustellen
- Vollblutmineralanalyse
- Messung der Hormone und Neurotransmitter sowie Tryptophan
- Antientzündliche Ernährung – Gluten- und Milcheiweiß vorerst meiden
- Entgiftung mit Bindemitteln – z.B. Zeolith, Bentonit, Huminsäure
- Darmaufbau mit Pro- und Präbiotika
- Phytotherapie
- Mikronährstoffe – Zink, Omega 3, B-Vitaminen, Magnesium, Polyphenole etc., Aminosäuren
Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist ein gutes Stressmanagement.
Das Ergebnis: Ein Leben voller Energie
Heute, nach 8 Monaten geht es meiner Patientin wieder blendend und ich freue mich unglaublich mit ihr, dass sie wieder voll am Leben teilnehmen kann ohne dabei die gute Laune nur zu spielen.
Die Darm-Hirn-Achse zeigt uns: Dein Darm ist viel mehr als nur ein Verdauungsorgan. Er ist ein Schlüssel zu deiner mentalen und körperlichen Gesundheit.
Wenn du das Gefühl hast, dass dir dieses Wissen auf deinem Weg zu mehr Wohlbefinden helfen kann und du tiefer in das Thema Darmgesundheit eintauchen möchtest, dann schau dir gerne den Darmgesund Club an.
Hier erwartet dich fundiertes Wissen, praxisnahe Impulse und eine Community, die dich Schritt für Schritt begleitet – für einen gesunden Darm und mehr Lebensqualität.
Ich begleite dich auf dieser Reise zu einer besseren Darmgesundheit.
